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Wie eine Insel ragt der mit 1.142m höchste Berg des Harzes aus dem von ferne betrachteten bläulichen Meer flacherer Berge und Höhen heraus. Viele Sagen umgeben den häufig von Wolken und Nebel verdeckten Blocksberg, auf dem sich zu Walpurgis die Hexen ein teuflisches Stelldichein geben sollen.
Mehrere Wege, z.B. vom Torfhaus (Goetheweg) oder Schierke (Knochenbrecherweg), ausgehend, aber auch eine feste Straße ab Schierke, führen auf den größtenteils mit Wald und vielerorts Felsbrocken bedeckten windreichsten Berg Deutschlands. Das besonders rauhe Klima aufgrund nördlicher Lage des Harzes bedingt die nur viermonatige Vegetationsperiode.
Wem der auf manchen Strecken nicht ganz einfache Fußmarsch zu anstrengend ist, kann auf die Brockenbahn ausweichen. Diese von nostalgischen Schmalspurdampflokomotiven befahrene Strecke von Wernigerode über Drei-Annen-Hohne zum Brockengipfel ist ganzjährig geöffnet. Aus Sicherheitsgründen wird diese bei zu großen Schneeaufkommen aber im Winter ab und an vorrübergehend stillgelegt. Im Winter 2004 hatte der Brocken u.a. 7m hohe Schneeverwehungen, durch die selbst die dampfbetriebene
Brockenbahn - Teil der Harzer Schmalspurbahnen - nicht mehr hindurchkommt.
Als einzige Mittelgebirgshöhe Deutschlands besitzt der Brocken eine waldfreie Kuppe. Die Fichtenwälder unterhalb der auf nur 1000m Höhe liegenden Waldgrenze sind hier oben nicht mehr vorhanden. An ihre Stelle tritt nach verkrüppelten, kleinwüchsigen Fichten subalpine Vegetation, eine hochgebirgstypische Knieholzzone gibt es jedoch nicht.
Wenn der Wetterbericht "Schnee und Rodel gut!" verkündet, ist ER meist mit von der Partie. Gemeint ist der Brocken - mit 1142 Metern der höchste Berg Norddeutschlands, der zu allen Jahreszeiten zu ausgedehnten Wanderungen einlädt. Aber Vorsicht, der Berg hat auch seine Tücken und die Bergwacht kann gerade im letzten Jahr von einer steigenden Anzahl von Unfällen berichten.
Und wenn es im Fernsehen mal wieder heißt, dass Orkane über Mitteldeutschland wehen, können Sie sicher sein, dass der Brocken absolute Windgeschwindigkeits-Spitzenwerte aufweisen kann. Dann sind schnell mal 160 km/h und mehr drin. Wenn Sie bei einem solchen Wetter ihre Wanderung oder Fahrt auf den Brocken trotz aller Warnungen fortsetzen, ist das lebensgefährlich. Da fliegen auch schon mal Kleinkinder meterweit durch die Luft, den Erwachsenen werden vom Sturm die Beine weggerissen.
BITTE BEACHTEN SIE VOR JEDER REISE ZUM BROCKENGIPFEL DIE OFFIZIELLEN UNWETTERWARNUNGEN!
Blocksberg oder Brockenberg oder Brocken
Der genaue Namensursprung des Harz-Berges ist bisher noch ungeklärt. Die Geschichte kennt zahlreiche Varianten der Namensbildung, die von Broken, Brockenberg über Montes Brockensberg, Brackenberg, Brocberg, Brochelsberg bis hin zum heutigen Brocken reichen. "Schuld" daran war wohl vor allem die jeweilige Zeit und damit verbundene sprachliche Einflüsse. Egal, wie man den Brocken auch nannte: allen Bezeichnungen gemeinsam ist, dass schon ein ganzer "Brocken" Laufarbeit zu leisten ist, um den Tausender bis auf den Gipfel zu erwandern.
Die heutige Wetterwarte auf dem Brocken wurde erst 1939 in Betrieb genommen, da die bereits 1895 in Dienst genommene Wetterwarte trotz des nach dem 1.Weltkrieg vorgenommenen Umbaus seit 1937 keine genauen Wetterdaten erfassen konnte. Grund dafür war der von der Reichspost dicht neben dem Observatorium errichtete und 52 Meter hohe massive Fernsehsender. So musste eine neues unbeeinflusstes Gelände für das Observatorium gefunden werden, das sich neben dem Botanischen Garten fand.
Die Herberge auf dem Brocken geht auf Graf Christian zu Stolberg-Wernigerode zurück. Der entschloss sich 1736 dazu, den Brockenreisenden einen Schutz gegen den Wind, Regen und Schnee zu errichten. Das sogenannte "Wolkenhäuschen" hat alle Wirren auf dem Brocken überstanden und ist auch heute noch zu sehen. Erst 1800 entstand das erste richtige Reisehaus, das bereits 5 Jahre später mit drei Gästezimmern und einen Pferdestall erweitert wurde.
Ein Feuer am 23.Juli 1859 legte das Reishaus in Schutt und Asche. Auch das 1862 eingeweihte und ständig vergrößerte "Wolkenhotel" überlebte nicht das "Wolkenhäuschen", das kurz vor Krigesende 1945 von amerikanischen Bomben getroffen wurde und dessen Ruine 1949 gesprengt wurde. Nach 1962 war der Gipfel für den Besucherverkehr nicht mehr zugänglich. Erst seit Oktober 1999 steht für die jährlich über 2 Mio. Besucher der umgebaute Fernsehturm mit Turmcafe, Herberge, Aussichtsplattform und Andenkenladen offen.
Schon seit dem 27. 03.1899 ist die Brockenbahn eine der meistgenutzten Möglichkeiten, zum Brocken zu gelangen. Sie ist ein Bestandteil der Harzer Schmalspurbahnen GmbH mit Sitz Wernigerode, zu der noch die Harzquerbahn und die Selketalbahn gehören.
1896 erhielt ein Bahnbaukomitee unter Leitung des Nordhäuser Bürgermeisters Schusteruhs von der Braunschweigischen Regierung die Konzession zum Bau einer Schmalspurbahn zwischen Nordhausen und Wernigerode. Die damalige Genehmigung enthielt bereits einen ausdrücklichen Hinweis auf eine Stichbahn auf den 1142 Meter hohen Brocken. Diese Stichbahn wurde mit der Haltestelle Drei Annen Hohne verbunden. Etwa eine Stunde benötigt der Zug von dieser Haltestelle aus zum Brocken.
Trotz vermeintlichen einfachen Profils des Berges ist aber beim Brocken-Wandern Vorsicht geboten. Die zuständige Bergwacht in Wernigerode ist mit steigenden Unfallzahlen konfrontiert. Allein in diesem Jahr seien bereits über 60 Personen von den Bergrettern geborgen worden. Das ist im Vergleich zum Vorjahr fast eine Verdopplung. Sogar etliche Todesfälle sind zu beklagen. Besonders die Unfälle mit Radfahrern nehmen immer mehr zu, weiß Wolfgang Schökel von der Bergwacht zu berichten. Die Radfahrer schätzen das Gefälle falsch ein und stürzen. Außerdem fehlt es ihnen meistens auch an Schutzbekleidung, was immer öfter zu schweren Knochenbrüchen führt.
Auch schlecht ausgerüstete Wanderer, die das Wetter falsch einschätzen, geraten des öfteren in Not und es muss ihnen von den Kameraden der Bergwacht geholfen werden. Deren Schwerpunktbereitschaft für den Brocken und den Hochharz in Wernigerode zählt 40 Mitglieder. Sie betreibt auf dem höchsten Berg des Harzes eine eigene Station. Zu ihren Aufgaben gehört das Bergen von verletzten Personen, um sie dann den Rettungskräften zu übergeben.
Der Brockengarten ist ein botanischer Garten auf dem Gipfel des Brockens. Er gehört zum Nationalpark Harz und bietet einen Bestand von ca. 1.600 Pflanzenarten, darunter einheimische, die nur im Gebiet des Brockens wachsen, wie die Brockenanemone oder das Brockenhabichtskraut, aber vor allem alpine Pflanzen wie Silberwurz oder die Schweizer Weide.
Neben dem Brockengarten befindet sich noch ein Museum, auf dem höchsten Gipfel im Harz. Bei Tage lassen sich die Wanderwege vom Brocken in gepflegter Steilflanke erreichen, eine Schneeschuhwanderung führt über einen schmalen Weg von der Teufelsmauer zum Brockengarten. Bei dieser Wanderung lohnt sich ein Abstecher ins Museum.
Einen weiteren Höhepunkt bildet die alpine Luftschraube, die sich von der Gondel vom Brockengarten aus zum Brocken hinaufwagt. Die Luftschraube ist schon seit Jahren geschlossen, weil es viel zu viele technische Mängel gibt. Für diejenigen, die es wagen wollen, kostet es knapp 5 Euro, um sich die Besichtigung anzuschauen.
Zwischen den zahlreichen Unterkünften im Harz gibt es einige Unternehmen, die sich auf die Betreuung von Urlaubern spezialisiert haben, wie z.B. die Brocken Hotelgesellschaft, der Brockenrundfahrtenveranstalter und der Brocken-Blume.
Ganz oben auf der Skala der Preise erreichen Sie den Brockengarten mit einem Preis von ab 8 Euro, bei der Brockenrundfahrt zahlt ihr mehr. Das günstigste Unternehmen ist die Gästekarte und kostet zwischen 2 und 3 Euro.
Mehr Informationen und auch die Buchungsmöglichkeiten findet ihr auf der Homepage des Brockengartens.